Osterhofer Ach
Osterhofer Ach Haisterbach | ||
![]() Osterhofer Ach am Unterlauf, mit Blickrichtung auf die Mündung in die Umlach (bei den Bäumen am linken Bildrand). | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 113622 | |
Lage | Gemarkung Haisterkirch in der Gemeinde Bad Waldsee | |
Abfluss über | Umlach → Riß → Donau → Schwarzes Meer | |
Quelle | Nördlich von Mennisweiler am Südhang des Römerbühls 47° 53′ 18″ N, 9° 47′ 47″ O | |
Quellhöhe | ca. 685 m ü. NHN[1] | |
Mündung | Südlich von Mühlhausen in die UmlachKoordinaten: 47° 57′ 21″ N, 9° 49′ 11″ O 47° 57′ 21″ N, 9° 49′ 11″ O | |
Mündungshöhe | ca. 599,4 m ü. NHN[1] | |
Höhenunterschied | ca. 85,6 m | |
Sohlgefälle | ca. 10 ‰ | |
Länge | 8,4 km | |
Einzugsgebiet | 19,747 km² | |
Gemeinden | Haisterkirch | |
Häfen | Keine | |
Schiffbarkeit | Nein |
Die Osterhofer Ach ist ein 8,469 km langer Bach auf der Gemarkung Haisterkirch bei Bad Waldsee.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Osterhofer Ach liegt in Oberschwaben, im südlichen Baden-Württemberg. Westlich des Verlaufs der Osterhofer Ach befindet sich die Europäische Hauptwasserscheide, während östlich der Höhenzug des Haisterkircher Rückens verläuft. Das Gebiet, durch das die Osterhofer Ach fließt, ist überwiegend flach und von Wiesen und Feldern geprägt. Lediglich am Ursprung der Ach, im Bereich des „Großen Gemeindeholzes“, gibt es ein kleines Waldgebiet. Die Ach entspringt östlich von Haisterkirch und fließt dann in westlicher Richtung durch oder an den Ortschaften Haisterkirch, Hittisweiler, Hittelkofen und Osterhofen vorbei, bevor sie nördlich von Osterhofen im Bereich der Mühlwiesen in die Umlach mündet.
Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Osterhofer Ach und seine Zuleitungen/Nebenflüsse | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Osterhofer Ach entspringt im Bereich Schönwiesen am südlichen Waldrand zwischen Hittisweiler und Mennisweiler. Von dort fließt sie in einem leichten Bogen in westlicher Richtung nach Hittisweiler. Anschließend durchfließt sie den Ortskern von Haisterkirch und verläuft dann relativ geradlinig in nordnordwestlicher Richtung, westlich an Hittelkofen und Osterhofen vorbei, bis zur Umlach nördlich von Osterhofen, in die sie von links und Süden mündet.[LUB Karten Fluss 1]
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Osterhofer Ach, die vom Ursprung bis zur Ortschaft Osterhofen abschnittsweise lokal auch als Haisterbach bezeichnet wird, trägt offiziell den Namen Osterhofer Ach und ist nach der Ortschaft Osterhofen benannt.
Der Begriff „Ach“ bezeichnet in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz einen kleineren Fluss oder Bach.
Der Name „Osterhofer Ach“ setzt sich somit aus dem Namen der Ortschaft Osterhofen und dem Begriff „Ach“ zusammen.
Einzugsgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Einzugsgebiet der Osterhofer Ach erstreckt sich über eine Fläche von 19,747 km². Es wird im Osten vom Haisterkircher Rücken, im Westen von der Europäischen Hauptwasserscheide, im Süden verläuft die Grenze des Einzugsgebiets nördlich von Mennisweiler und im Norden endet das Einzugsgebiet kurz vor der Mündung in die Umlach.[Einzugsgebiete 1]
Die Einzugsgebiete der folgenden Nachbargewässer grenzen an:
- Im Nordosten konkurriert der Mühlbach, der unmittelbar oberhalb in die Umlach mündet;
- im Osten und Südosten liegt das Einzugsgebiet der Wurzacher Ach und einiger ihrer Nebenläufe;
- jenseits der südwestlichen und westlichen Wasserscheide liegt das Einzugsgebiet der Steinach und
- im Nordwesten grenzt das Einzugsgebiet der Lauter an.
Zuflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Osterhofer Ach wird von mehreren Zuflüssen gespeist, die das Gebiet um Hittisweiler, Haisterkirch, Hittelkofen und Osterhofen prägen. Alle diese Zuflüsse münden in die Osterhofer Ach. Dabei entspringen die meisten Zuflüsse am Haisterkircher Rücken im Osten, mit Ausnahme des NN-IO7, der aus dem Norden kommt.
Ehrensberger Bach
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ehrensberger Bach entspringt im Scheibenholz südöstlich von Ehrensberg, verläuft südlich von Ehrensberg und Hittisweiler und mündet in die Osterhofer Ach im Bereich Schachenwiesen südlich von Hittisweiler. Er ist 1.523 Meter lang, seine Quellhöhe liegt auf ca. 716 m ü. NHN.[LUB Karten Fluss 2]
NN-IO7
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Zufluss NN-IO7 entspringt im Großen Gemeindeholz am Südlichen Rand der Gemarkung Haisterkirch und mündet in die Osterhofer Ach am Südrand von Hittisweiler im Bereich Kapellenäcker/Kapellenwiesen. Er ist 1,363 Kilometer lang, seine Quellhöhe liegt auf ca. 676 m ü. NHN.[LUB Karten Fluss 3]
Hinweis: NN-IO7 ist ein Technischer Name in der amtlichen Gewässerkarte, da der Bach keinen offiziellen eigenen Namen besitzt.
Guter Brunnenbach
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Guter Brunnenbach entspringt am Oberen hohen Rain nördlich von Bäuerle. Im Bereich Gaisgraben wird ein Teil seines Wassers für acht Fischweiher genutzt, und er verläuft hangabwärts neben diesen. Seine Mündung in die Osterhofer Ach liegt im Bereich Bachäcker südlich von Heustöckle. Er ist 0,955 Kilometer lang, seine Quellhöhe liegt auf ca. 710 m ü. NHN.[LUB Karten Fluss 4]
Tobelbach (Bannholz)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Tobelbach, der östlich von Haisterkirch in den Pfaffenwiesen entspringt, fließt zunächst durch ein Waldstück und dann durch den Ortskern von Haisterkirch, bevor er an der Kreuzung Körnerweg und Hittelkofer Straße in die Osterhofer Ach mündet. Er ist 1,068 Kilometer lang, seine Quellhöhe liegt auf ca. 695 m ü. NHN.[LUB Karten Fluss 5]
Fockentalbach
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Fockentalbach entspringt im Fockental am Nordrand von Haisterkirch, verläuft direkt am asphaltierten Weg den Hang am Fockental entlang und mündet in die Osterhofer Ach im Bereich Hellebardenäcker wenige Meter nördlich von Haisterkirch. Er ist 0,612 Kilometer lang, seine Quellhöhe liegt auf ca. 667 m ü. NHN.[LUB Karten Fluss 6]
Hittelkoferbach
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Der Hittelkoferbach entspringt in der Stockerei im Wald zwischen Hittelkofen und St. Sebastiane und mündet in die Osterhofer Ach im Bereich Lange Beund. Er ist 1,125 Kilometer lang, seine Quellhöhe liegt auf ca. 708 m ü. NHN.[LUB Karten Fluss 7]

Osterhofer Bach
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Osterhofer Bach entspringt am Vorderberg, wo sich Wasserquellen befinden, die früher zur Trinkwasserversorgung von Haisterkirch dienten, und mündet in die Osterhofer Ach im Bereich Mühlhauserstraße. Er ist 1,249 Kilometer lang uns seine Quellhöhe liegt auf ca. 685 m ü. NHN.[LUB Karten Fluss 8]

Tobelbach (Hinterer Berg)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Tobelbach, der nördlich von Graben im Gaisgraben entspringt, mündet in die Osterhofer Ach im Bereich Grabenäcker/Würteäcker. Er ist 1,769 Kilometer lang, seine Quellhöhe liegt auf ca. 689 m ü. NHN.[LUB Karten Fluss 9]
Regenwasserüberläufe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In die Osterhofer Ach werden an verschiedenen Stellen insgesamt vier Regenwasserüberläufe eingeleitet, um bei Starkregenereignissen das Kanalsystem zu entlasten und Überflutungen zu vermeiden.[Überläufe 1][Überläufe 2]
Staukanal Fockental
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Maximal 490 l/s, Ableitung über ein DN800 Rohr
- Der unterirdische Staukanal Fockental (DN800 Rohr) verläuft entlang der K7933 und biegt dann im rechten Winkel unter einem stellenweise überwucherten Feldweg ab, der in Richtung der Osterhofer Ach führt.
Staukanal Haisterkirch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Maximal 1510 l/s, Ableitung über ein DN1600 Rohr
- Unter dem Fahrradweg von Haisterkirch in Richtung Hittelkofen verläuft ein DN1800-Rohr zur Regenwasserbehandlung/Regenüberlauf.[Überläufe 3]
Regenüberlauf Hittelkofen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Regenüberlauf Hittelkofen befindet sich entgegen seines Namens nicht in Hittelkofen, sondern in Osterhofen
- Das Überlaufbecken befindet sich unter der Hauptstraße auf Höhe von der Eggmannsriederstraße 28, und der Abfluss verläuft unter dem geteerten Weg zur Osterhofer Ach
- Maximal 450 l/s, der Ablauf ist ein DN900 Rohr[Überläufe 4]
Staukanal Osterhofen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Maximal 1040 l/s, Ablauf über ein DN1200 Rohr
- Der Staukanal ist unter dem geteerten Weg und besteht aus DN1200 und DN1600 Rohren und läuft parallel zur Osterhofer Ach[Überläufe 5]
Biotope, Naturdenkmäler, Moore und Kompensationsmaßnahmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Direkt entlang der Osterhofer Ach liegen mehrere bemerkenswerte Biotope und ein Naturdenkmal.
Bachsenke am Römerbühl N Mennisweiler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die geschützte Bachsenke am Römerbühl N Mennisweiler (0,3030 ha) beherbergt einen naturnahen Abschnitt der Osterhofer Ach mit begleitendem Schwarzerlen-Eschen-Wald in einer feuchten Talsenke mit typischer Krautschicht und Totholz.[Biotope 1]
Naßwiesen und Feuchtwald südlich Hittisweiler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das geschützte Biotop Naßwiesen und Feuchtwald südlich Hittisweiler (0,7256 ha) umfasst Nasswiesen mit Quellbereichen und Binsen, eine Hochstaudenflur sowie einen Feuchtwald mit Erlen und Traubenkirschen und üppiger Krautschicht.[Biotope 2]
Feldgehölze N Hittisweiler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Biotop Feldgehölze N Hittisweiler (Biotopnummer 180244360128) ist ein geschütztes Feldgehölz, das sich kurz nach Hittisweiler an der Osterhofer Ach befindet. Es besteht aus zwei Teilflächen mit einer Gesamtfläche von 0,0530 Hektar. Das nördliche Feldgehölz befindet sich auf einer Böschung und ist lückig bewachsen, während das südliche in einer Mulde liegt und eine dichte Strauchschicht aufweist. Das Biotop beherbergt eine Vielzahl von Pflanzenarten wie Hainbuche, Hasel, Schlehe, Vogel-Kirsche, Pfaffenkäppchen, Holunder, Espe, Hartriegel, Busch-Windröschen, Gundelrebe, Heckenkirsche, Veilchen und Gold-Kälberkropf. Es dient als ökologischer Ausgleichsraum und ist durch die Ablagerung von Lesesteinen im nördlichen Teil beeinträchtigt.[Biotope 3]
Sommerlinde an der Friedhofsmauer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Sommerlinde an der Friedhofsmauer in Haisterkirch ist als Naturdenkmal ausgewiesen und stellt ein prägendes Element des Ortsbildes dar.[Biotope 4] [Naturdenkmale 1]
Auengehölz im Weiten Ried
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Biotop Auengehölz im Weiten Ried (Biotopnummer 180244367668) ist ein geschütztes Auengehölz, das sich direkt an der Mündung der Osterhofer Ach in die Umlach befindet. Es besteht aus zwei Teilflächen mit einer Gesamtfläche von 0,1712 Hektar. Die östliche Teilfläche ist ein dichtes, strauchreiches Gehölz, während die westliche Teilfläche parkartigen Charakter mit mächtigen Bäumen aufweist. In beiden Bereichen ist die Krautschicht gut entwickelt. Das Biotop beherbergt eine Vielzahl von Pflanzenarten, darunter Berg-Ahorn, Schwarz-Erle, Grau-Erle, Hänge-Birke, Hainbuche, Roter Hartriegel, Gewöhnliche Hasel, Espe, Gewöhnliche Traubenkirsche, Stiel-Eiche und verschiedene Weidenarten. Es dient als Pufferbereich zwischen Grünland und Bachlauf und wird als Gebiet von lokaler Bedeutung eingestuft.[Biotope 5]
Anlage von Kleingewässern zur Förderung der Kreuzkröte
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Zur Kompensation von Eingriffen im Rahmen des Bebauungsplans ‚Drei Eichen VI‘ im Neubaugebiet Reute (Bad Waldsee) wurde eine Ökokonto-Maßnahme durchgeführt. Direkt im Osten, angrenzend an das Biotop ‚Auengehölz im Weiten Ried‘, entstand auf einer Fläche von rund 61.000 m² eine artenreiche Nasswiese, die speziell die Lebensräume von Kiebitz (Vanellus vanellus (Linnaeus, 1758)) und Kreuzkröte Epidalea calamita (Laurenti, 1768) fördert. Die Maßnahme, die unter dem Aktenzeichen 421-364.522 bei der Zulassungsbehörde geführt wird, nutzte 449.971 Ökopunkte.[Kompensationsmaßnahmen 1]
Sowohl der Kibitz (Vanellus vanellus)[Arten 1] als auch die Kreuzkröte (Epidalea calamita)[Arten 2] werden auf der Roten Liste gefährdeter Arten als stark gefährdet geführt.
Mühlhauser Weite Ried
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Osterhofer Ach durchfließt kurz vor ihrer Mündung in die Umlach einen Ausläufer des Mühlhauser Weite Ried, der von Anmoor- und Niedermoorböden geprägt ist. Sowohl die eigentliche Mündung der Osterhofer Ach als auch das Auengehölz im Weiten Ried befinden sich außerhalb dieses Riedausläufers, nachdem die Ostehofer Ach diesen durchquert hat. Ein Teil der Fläche der „Anlage zur Förderung der Kreuzkröte“ erstreckt sich jedoch in diesen Riedausläufer hinein.[2]
Artenvorkommen
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Stark gefährdet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stark gefährdete Arten umfassen solche, deren Populationen erheblich zurückgegangen sind oder die durch aktuelle und zukünftige menschliche Einflüsse stark bedroht werden, sodass ohne Abwendung der Gefährdung eine Hochstufung in die Kategorie "Vom Aussterben bedroht" wahrscheinlich ist.
Kreuzkröte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kreuzkröte (Epidalea calamita) ist unter anderem in der Anlage von Kleingewässern zur Förderung der Kreuzkröte zu finden, wird als stark gefährdet eingestuft und zeigt sowohl langfristig als auch kurzfristig eine starke Abnahme des Bestandes.[Arten 3]

Kibitz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kibitz (Vanellus vanellus) ist ebenfalls in der Anlage von Kleingewässern zur Förderung der Kreuzkröte zu finden, wird als stark gefährdet eingestuft und weist langfristig einen sehr starken Rückgang und kurzfristig eine sehr starke Abnahme des Bestandes auf.[Arten 4]
Gefährdet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gefährdete Arten sind solche, deren Populationen einen merklichen Rückgang aufweisen oder die durch aktuelle und absehbare menschliche Einwirkungen bedroht sind, sodass ohne Abwendung der Gefährdung eine Hochstufung in die Kategorie "Stark gefährdet" wahrscheinlich ist.

Weißstorch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Weißstorch (Ciconia ciconia) ist im gesamten Verlauf der Osterhofer Ach anzutreffen und wird als gefährdet eingestuft, wobei der langfristige Bestandstrend einen starken Rückgang zeigt, der kurzfristige Bestandstrend jedoch als gleich bleibend beschrieben wird.[Arten 5]
Bach-Kratzdistel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bach-Kratzdistel (Cirsium rivulare) kommt im Biotop Naßwiesen und Feuchtwald südlich Hittisweiler vor und wird als gefährdet eingestuft, wobei der langfristige Bestandstrend einen mäßigen Rückgang zeigt und der kurzfristige Bestandstrend eine Abnahme in unbekanntem Ausmaß aufweist.[Arten 6]
Vorwarnliste
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Arten auf der Vorwarnliste sind solche, die einen merklichen Bestandsrückgang erlitten haben, aktuell aber noch nicht als gefährdet gelten. Bei Fortbestehen der bestandsreduzierenden Faktoren ist jedoch in naher Zukunft eine Einstufung in die Kategorie „Gefährdet“ wahrscheinlich.

Europäische Biber
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Europäische Biber (Castor fiber) ist am Unterlauf zu finden und in der Europäischen Vorwarnliste verzeichnet, wobei der langfristige Bestandstrend einen sehr starken Rückgang zeigt, der kurzfristige Bestandstrend jedoch eine deutliche Zunahme.[Arten 7]
Sumpf-Weidenröschen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Sumpf-Weidenröschen (Epilobium palustre) kommt im Biotop Bachsenke am Römerbühl N Mennisweiler vor und steht auf der Vorwarnliste mit einer Abnahme in unbekanntem Ausmaß, wobei der langfristige Bestandstrend einen starken Rückgang und der kurzfristige Bestandstrend eine Abnahme in unbekanntem Ausmaß aufweisen.[Arten 8]
Rotmilan
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Rotmilan (Milvus milvus) ist im gesamten Verlauf der Osterhofer Ach anzutreffen und wird im gesamten Verbreitungsgebiet auf der Vorwarnliste mit einer starken Abnahme geführt, wobei der langfristige Bestandstrend einen starken Rückgang und der kurzfristige Bestandstrend ein Gleichbleiben zeigt.[Arten 9]
Schutz und Pflege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bürgerinitiative Lebenswerter Haistergau und die Grundschule Haisterkirch engagieren sich gemeinsam für den Schutz und die Pflege der Osterhofer Ach.
Renaturierungsmaßnahmen der Bürgerinitiative Lebenswerter Haistergau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- April 1995: Pflanzung von 140 Erlen entlang des Ufers.[3]
- 2004: Pflanzung von 300 Sträuchern im Uferbereich.[3]
Müllbeseitigungsaktionen der Grundschule Haisterkirch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Rahmen der jährlichen Dorfputzete führt die Grundschule Haisterkirch regelmäßig Müllbeseitigungsaktionen am Haisterbach durch.[4]
Diese Maßnahmen tragen zur naturnahen Gestaltung des Gewässerufers bei, fördern die Entwicklung eines gesunden Ökosystems und tragen zur Sauberkeit des Haisterbachs bei.
Wirtschaftliche Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im 19. Jahrhundert waren Mühlen entlang der Zuflüsse der Osterhofer Ach in Osterhofen und in Haisterkirch von Bedeutung. Im Jahr 1834 wurden am Zufluss Osterhofer Bach drei Mahlmühlen und zwei Ölmühlen[5] sowie in Haisterkirch eine weitere Mahlmühle[6] betrieben. Heute existiert keine dieser Mühlen mehr.
Karten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Historisch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf den historischen Karten von Hild, Johannes von Bonlanden, AOA Stuttgart aus der Zeit um 1825 lässt sich der ursprüngliche Verlauf der Osterhofer Ach nachvollziehen.
- SO LXI 49 von der Quelle bis Hittisweiler[Karten 1]
- SO LX 49 der Bereich nördlich von Hittisweiler[Karten 2]
- SO LIX 49 der Bereich zwischen Hittisweiler und Haisterkirch[7]
- SO LVIII 49 Haisterkirch[Karten 3]
- SO LVIII 50 der Bereich nördlich von Haisterkirch[Karten 4]
- SO LVII 50 der Bereich Hittelkofen und Osterhofen[Karten 5]
Wege am Bachufer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Südlich von Hittisweiler verläuft ein kurzer Abschnitt des Weges direkt entlang von Feldwegen.
- Der asphaltierte Weg entlang der Osterhofener Ach, der von Haisterkirch bis zur Mitte von Osterhofen führt, ist ein beliebter Spazier- und Radweg. Er ist für landwirtschaftlichen Verkehr und Fahrräder zugelassen und bietet durch seinen Uferbewuchs, der neben Birken auch andere Bäume und Sträucher umfasst, sowie die angrenzenden Wiesen eine landschaftlich reizvolle Umgebung.
- Nördlich von Osterhofen beginnt der Weg mit einem kurzen asphaltierten Abschnitt, der dann in unbefestigte Feldwege übergeht. Diese Feldwege, welche nur bedingt mit Fahrrädern befahrbar sind, verlaufen teilweise beidseitig des Ufers der [Name des Baches], dessen Uferbereich dicht mit Bäumen und Sträuchern bewachsen ist.
- Die „NaTour Haistergau“ ist eine etwa 7,5 Kilometer lange Rundtour, die Wanderern und Radfahrern die naturkundlichen Besonderheiten des Haistergaus entlang der Osterhofer Ach und des Haisterbachs näherbringt. Die von der Bürgerinitiative Lebenswerter Haistergau konzipierte Tour führt durch das Naturschutzgebiet Mauchenmühle und bietet Einblicke in botanische Eiszeitrelikte sowie die Möglichkeit zur Vogelbeobachtung.[8]
- Der Kapellenweg Haisterkirch und der 2. Permanente IVV-Wanderweg des DVV bilden im Wesentlichen dieselbe Rundtour in zwei Varianten mit Längen von 11 bzw. 23 km, unterscheiden sich jedoch im Start- und Zielpunkt: Während der DVV-Wanderweg an der Kapelle in Hittelkofen beginnt, startet der Kapellenweg an der Kapelle in Osterhofen. Beide Varianten führen im Bereich von Osterhofen und Hittelkofen ein Stück entlang der Osterhofer Ach.[9]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Flussverläufe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Karte: Digitale Topographische Karte - Daten- und Kartendienst der LUBW. Abgerufen am 31. März 2025.
- ↑ Karte: Digitale Topographische Karte - Daten- und Kartendienst der LUBW. Abgerufen am 31. März 2025.
- ↑ Karte: Digitale Topographische Karte - Daten- und Kartendienst der LUBW. Abgerufen am 31. März 2025.
- ↑ Karte: Digitale Topographische Karte - Daten- und Kartendienst der LUBW. Abgerufen am 31. März 2025.
- ↑ Karte: Digitale Topographische Karte - Daten- und Kartendienst der LUBW. Abgerufen am 31. März 2025.
- ↑ Karte: Digitale Topographische Karte - Daten- und Kartendienst der LUBW. Abgerufen am 31. März 2025.
- ↑ Karte: Digitale Topographische Karte - Daten- und Kartendienst der LUBW. Abgerufen am 31. März 2025.
- ↑ Karte: Digitale Topographische Karte - Daten- und Kartendienst der LUBW. Abgerufen am 31. März 2025.
- ↑ Karte: Digitale Topographische Karte - Daten- und Kartendienst der LUBW. Abgerufen am 31. März 2025.
Einzugsgebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Karte: Kartenansicht - Daten- und Kartendienst der LUBW. Abgerufen am 6. April 2025.
Regenwasserüberläufe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stadt Bad Waldsee: Antrag auf Neuerteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis für die Regenüberlaufbecken (RÜB) und Regenüberläufe (RÜ). Abgerufen am 26. März 2025.
- ↑ Schmutzfracht Simulation für das Einzugsgebiet der Kläranlage Bad Waldsee. Abgerufen am 26. März 2025 (Hinweis: Übersichtskarte auf Seite 5).
- ↑ Große Kreisstadt Bad Waldsee: Regenwasserbehandlung EZG Bad Waldsee Staukanal Haisterkirch. Abgerufen am 26. März 2025.
- ↑ Große Kreisstadt Bad Waldsee: Regenwasserbehandlung EZG Bad Waldsee RÜ Hittelkofe. Abgerufen am 26. März 2023.
- ↑ Große Kreisstadt Bad Waldsee: Regenwasserbehandlung EZG Bad Waldsee Staukanal Osterhofen, Flst. 1784; Bad Waldsee - Ortsteil Osterhofen. In: Lanndratsamt Ravensburg. 18. August 2022, abgerufen am 26. März 2025.
Biotope
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Tabelle: Biotop - Erhebungsbogen - Daten- und Kartendienst der LUBW. Abgerufen am 31. März 2025.
- ↑ Tabelle: Biotop - Erhebungsbogen - Daten- und Kartendienst der LUBW. Abgerufen am 31. März 2025.
- ↑ Tabelle: Biotop - Erhebungsbogen - Daten- und Kartendienst der LUBW. Abgerufen am 27. März 2025.
- ↑ Schutzgebietssteckbrief: Naturdenkmal, Einzelgebilde Sommerlinde an Friedhofsmauer. Abgerufen am 27. März 2025.
- ↑ Tabelle: Biotop - Erhebungsbogen - Daten- und Kartendienst der LUBW. Abgerufen am 27. März 2025.
Naturdenkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Schutzgebietssteckbrief: Naturdenkmal, Einzelgebilde Sommerlinde an Friedhofsmauer. Abgerufen am 27. März 2025.
Kompensationsmaßnahmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ökokonto-Maßnahmen in Baden-Württemberg. Abgerufen am 27. März 2023.
Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Redaktion: BMBF LS5 Internetredaktion: Kibitz Detailseite - Rote-Liste-Zentrum Rote-Liste-Zentrum. Abgerufen am 13. April 2025.
- ↑ Redaktion: BMBF LS5 Internetredaktion: Kreuzkröte Detailseite - Rote-Liste-Zentrum Rote-Liste-Zentrum. Abgerufen am 13. April 2025.
- ↑ Redaktion: BMBF LS5 Internetredaktion: Kreuzkröte Detailseite - Rote-Liste-Zentrum Rote-Liste-Zentrum. Abgerufen am 13. April 2025.
- ↑ Redaktion: BMBF LS5 Internetredaktion: Kibitz Detailseite - Rote-Liste-Zentrum Rote-Liste-Zentrum. Abgerufen am 13. April 2025.
- ↑ Redaktion: BMBF LS5 Internetredaktion: Weißstorch Detailseite - Rote-Liste-Zentrum Rote-Liste-Zentrum. Abgerufen am 13. April 2025.
- ↑ Redaktion: BMBF LS5 Internetredaktion: Bach-Kratzdistel Detailseite - Rote-Liste-Zentrum Rote-Liste-Zentrum. Abgerufen am 13. April 2025.
- ↑ Redaktion: BMBF LS5 Internetredaktion: Europäische Biber Detailseite - Rote-Liste-Zentrum Rote-Liste-Zentrum. Abgerufen am 13. April 2025.
- ↑ Redaktion: BMBF LS5 Internetredaktion: Sumpf-Weidenröschen Detailseite - Rote-Liste-Zentrum Rote-Liste-Zentrum. Abgerufen am 13. April 2025.
- ↑ Redaktion: BMBF LS5 Internetredaktion: Rotmilan Detailseite - Rote-Liste-Zentrum Rote-Liste-Zentrum. Abgerufen am 13. April 2025.
Landkarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg - Findbuch EL 68 VI: Landesvermessungsamt Baden-Württemberg: Flurkarten der Württemberg. und Hohenz. Landesvermessung (Digitalisate) - Strukturansicht. Abgerufen am 4. April 2025.
- ↑ Landesarchiv Baden-Württemberg Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg - Dokumente. Abgerufen am 4. April 2025.
- ↑ Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg - Findbuch EL 68 VI: Landesvermessungsamt Baden-Württemberg: Flurkarten der Württemberg. und Hohenz. Landesvermessung (Digitalisate) - Strukturansicht. Abgerufen am 4. April 2025.
- ↑ Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg - Findbuch EL 68 VI: Landesvermessungsamt Baden-Württemberg: Flurkarten der Württemberg. und Hohenz. Landesvermessung (Digitalisate) - Strukturansicht. Abgerufen am 4. April 2025.
- ↑ Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg - Findbuch EL 68 VI: Landesvermessungsamt Baden-Württemberg: Flurkarten der Württemberg. und Hohenz. Landesvermessung (Digitalisate) - Strukturansicht. Abgerufen am 4. April 2025.
Sonstige
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b LUBW-Karte Osterhofer Ach auf: Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
- ↑ Request Rejected. Abgerufen am 27. März 2025.
- ↑ a b Bürgerinitiative Lebenswerter Haistergau. Abgerufen am 6. April 2025.
- ↑ unseren Lesern: Dorfputzete in Haisterkirch. 25. April 2024, abgerufen am 6. April 2025.
- ↑ Seite:Oberamt Waldsee 157.png – Wikisource. Abgerufen am 26. März 2025.
- ↑ Seite:Oberamt Waldsee 154.png – Wikisource. Abgerufen am 26. März 2025.
- ↑ Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg - Findbuch EL 68 VI: Landesvermessungsamt Baden-Württemberg: Flurkarten der Württemberg. und Hohenz. Landesvermessung (Digitalisate) - Strukturansicht. Abgerufen am 4. April 2025.
- ↑ NaTour Haistergau – umweltbildung-ravensburg.de. 21. April 2017, abgerufen am 26. März 2025.
- ↑ 2. Permanenter IVV-Wanderweg. Abgerufen am 6. April 2025.