Im Sommer 1814 stand das Weiße Haus in Flammen. Britische Truppen hatten es in Brand gesteckt, auch andere Gebäude im Regierungsviertel Washingtons legten sie in Schutt und Asche. Einige Monate später stellte sich US-General Andrew Jackson – der Mann auf dem 20-Dollar-Schein – nahe New Orleans einem britischen Expeditionskorps entgegen. Die Amerikaner waren zahlenmäßig weit unterlegen. Dennoch fügten sie den Briten eine vernichtende Niederlage zu.
Briten gegen Amerikaner; das Debakel von Washington und der Triumph bei New Orleans: Viel mehr wissen die meisten Amerikaner nicht zu sagen über den Britisch-Amerikanischen Krieg, der vor 200 Jahren, am 24. Dezember 1814, mit dem Frieden von Gent endete. Dass er auch gegen die Indianer des östlichen Amerika ausgefochten wurde, ist den wenigsten bewusst. Selbst viele historische Darstellungen blenden dies aus. Dabei war der Konflikt, anders als es die dominante Sicht bis heute suggeriert, keineswegs nur ein in atlantischen Küstengewässern ausgetragener Handelskrieg. Er tobte auch, ja vor allem zu Land. Und er endete nicht einfach mit einem Unentschieden zwischen amerikanischen Siedlern und Briten, sondern brach den östlich des Mississippi lebenden Native Americans das Genick.