Hamburg - Den zweiten Matchball haben sie verwandelt: Deutschlands Basketballer werden an den Olympischen Spielen in Peking teilnehmen. Top-Scorer Dirk Nowitzki steuerte 32 Punkte zu dem 96:82 (48:39)-Erfolg gegen Puerto Rico bei. Es ist die insgesamt f�nfte Teilnahme f�r den Deutschen Basketball-Bund bei Olympischen Spielen und die erste nach 1992 in Barcelona.
"Ich bin furchtbar stolz auf die Jungs. Das war eine Leistung des Herzens", sagte Bundestrainer Dirk Bauermann und sprach von einem "gro�en Sieg" f�r den deutschen Basketball. "Wir wollten nicht die einzige gro�e deutsche Ballsportart sein, die nicht nach Peking f�hrt. Die Party jetzt wird unglaublich sein, eine der sch�nsten, die die Jungs je gehabt haben." Schon Sekunden vor dem Schlusspfiff fielen sich Spieler und Funktion�re jubelnd um den Hals. Besonders Nowitzki, zugleich bester Werfer im gesamten Turnier, war die Erleichterung nach der gegl�ckten Olympia-Teilnahme im dritten Anlauf ins Gesicht geschrieben. 2000 und 2004 war die Qualifikation noch verpasst worden. "Ich kann das noch gar nicht so richtig realisieren. Wir hatten eine Menge Druck und es ist ein unbeschreibliches Gef�hl, dass wir es nach all den Jahren mit viel Schwei� endlich geschafft haben", sagte Nowitzki. "Jetzt werden wir das erstmal genie�en und uns dann mit den Aufgaben bei Olympia besch�ftigen."
Neben Deutschland werden Kroatien, Griechenland sowie der bereits zuvor qualifizierte Weltmeister Spanien, Europameister Russland und der EM-Dritte Litauen Europa in Peking vertreten. F�r die DBB-Auswahl ist es die dritte sportliche Qualifikation nach 1984 und 1992. Als Olympia-Gastgeber war sie 1936 und 1972 gesetzt.
Das gro�e Ziel vor Augen, begannen Nowitzki und Co. im Finale des Athener Qualifikationsturnieres nerv�s, gestatteten den Puerto-Ricaner im ersten Viertel jedoch nie mehr als f�nf Punkte Vorsprung. In der neunten Minute gelang dem DBB-Team die erstmalige F�hrung (22:21), obwohl Puerto Ricos 2,20-Meter-Mann Peter John Ramos in Offensive und Defensive anfangs eine starke Leistung bot.
Bei wechselnder F�hrung gelang es zun�chst auch im zweiten Spielabschnitt keiner der beiden Mannschaften, sich deutlicher abzusetzen. Nowitzki und sein vor dem Turnier eingeb�rgerter NBA-Kollege Chris Kaman von den Los Angeles Clippers legten schlie�lich den Grundstein zur Neun-Punkte-F�hrung bis zum Wechsel. Allerdings ging der 26-j�hrige Kaman, der im Gegensatz zu der Partie gegen die Kroaten wieder mit seiner Reboundst�rke (insgesamt zw�lf) �berzeugen konnte, mit drei Fouls belastet in die zweite Halbzeit.
Im dritten Viertel versuchte es die deutsche Mannschaft verst�rkt �ber die Au�enpositionen. Mit Erfolg: Demond Greene und Robert Garrett sorgten mit ihren Dreiern f�r eine 70:54-F�hrung (29.). Bis zum Schlussabschnitt konnte die DBB-Auswahl den Gegner mit einer guten Verteidigung und taktischer Disziplin auf Distanz halten und anschlie�end die F�hrung sogar auf zwischenzeitlich 21 Punkte (79:58) ausbauen.
Als die Konzentration nachlie�, verk�rzte Puerto Rico mit Distanzw�rfen, doch in den Schlussminuten bewies das deutsche Nationalteam, in dem neben Nowitzki Hamann (19) und Greene (15) die besten Werfer waren, Nervenst�rke und brachte den Sieg ins Ziel. "Jetzt werden wir einfach nur feiern. Wir haben es uns verdient, auch f�r Dirk, der jeden Sommer f�r uns opfert", sagte Hamann nach der Partie.
In Peking spielt Deutschland nun in der Gruppe B gegen Gastgeber China, Topfavorit USA, Weltmeister Spanien, Griechenland und Angola. Dies ergab die Auslosung am Sonntag. In der Gruppe A treffen in der chinesischen Hauptstadt Olympiasieger Argentinien, Australien, Iran, Litauen, Europameister Russland und Kroatien aufeinander.
fsc/sid/dpa
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