The Wayback Machine - https://web.archive.org/web/20090212163326/http://www.suke.ch:80/eritrea/fakten.php
�
SUKE - Schwyzerstrasse 12 - 5430 Wettingen - Phone +41 56 427 20 40 - Fax +41 56 427 10 13 - PC 84-8486-5
�ber uns Projekte Spenden Mitgliedschaft Shop �ber Eritrea Galerie Kontakt Links
� � � � � �

Eritrea Fakten

Zus�tzlich zu den hier aufgef�hrten Informationen �ber Eritrea, k�nnen Sie im SUKE-Shop folgende Materialien bestellen:
Handbuch Eritrea: Geschichte und Gegenwart eines Konfliktes, 1991, Rio Verlag
Film „Eritrea, das andere Land“, 2001, 26 min, VHS, Deutsch, Franz�sisch

karte

Erdteil:Nordostafrika (Horn von Afrika)

Offizieller Name: State of Eritrea

Der Name Eritrea leitet sich vom griechischen "Erythra Thalassa" (Rotes Meer) ab.

Geographie
Eritrea liegt im nord�stlichen Afrika (Horn von Afrika) und grenzt an �thiopien, den Sudan, Djibouti sowie im Nordosten an das Rote Meer. Es besteht aus einem breiteren n�rdlichen Teil, der bis ins �thiopische Hochland reicht, sowie einem schmalen s�dlichen Teil entlang des Roten Meeres. Eritrea wird in drei topographische Zonen eingeteilt: 1. Zentrales Hochland (1000-3000 m.�.M) mit einem gem�ssigten, milden Klima, einer kurzen Regenzeit im M�rz/April und einer l�ngeren von Juni bis September. Die Niederschlagsmenge betr�gt 500 - 800 mm im Jahr. 2. Die K�stenebene am Roten Meer, einschliesslich der Denakil W�ste. Dieses Gebiet ist sehr heiss und trocken mit wenig Niederschl�gen (200-300mm im Jahr) von Dezember bis Februar. 3. Das westliche Tiefland (630-1500 m.�.M), mit einem heissen Klima und Niederschl�gen zwischen 300 und 600mm im Jahr, die vorallem von Juni bis September fallen.

Im mittleren und n�rdlichen Eritrea kommen Trockenw�lder mit Wacholder, Steineiben, Dumpalmen und Tamarisken vor. An den Bergh�ngen des Hochlands finden sich Best�nde des laubabwerfenden Combretum-Waldes und dichter Grasbewuchs. Die ehemals vorhandenen Nadelholzbest�nde wurden zur Brennholzgewinnung bis auf wenige Reste dezimiert. Die K�stenebene des Landes ist von Halbw�ste und Dornstrauchsavanne gepr�gt. Hier wachsen Sukkulenten wie Aloe und Sanseviera neben Akazien und Myrrhe. An der K�ste gibt es Mangroven. Eine Vollw�ste ist der Denakil. Das westliche Tiefland ist im n�rdlichen Teil eine trockene Buschsavanne, w�hrend der s�dliche Teil von Gras- und Waldland gepr�gt wird.

Durch Abholzung und Ausweitung des Siedlungsraumes wurde die ehemals artenreiche Tierwelt Eritreas dezimiert. Zahlreich sind verschiedene Antilopen wie z.B. die Oryxantilope, Dorkasgazelle und das Kudu. Weiter kommen im Land Mantelpaviane, Meerkatzen, Geparden, Leoparden, L�ffelhunde und Schakale vor. Zu den seltenen Arten geh�ren z.B. der Somali-Wildesel und der Eritrea-Spie�bock. Vor allem im K�stenbereich ist die Vogelwelt sehr artenreich, h�ufig kommen z.B. Ibisse, Fischadler, Flamingos, Reiher, Pelikane und L�ffler vor. Das Rote Meer ist sehr reich an verschiedenen Fisch- und Korallenarten. Zu den seltenen Tieren geh�ren die bis zu 3 m langen Dugongs, die zu den Seek�hen geh�ren und in den Gew�ssern um den Dahlak-Archipel vorkommen.

Menschen
Die Gesamtbev�lkerung wird auf 4.5 Millionen gesch�tzt, wovon gut 800'000 ausserhalb Eritreas leben. Neun Ethnien leben in dem rund 124'000 km2 grossen Land zusammen:

o Tigrinya (50,0%, Christen, wenige Moslems; sesshafte Pflugbauern und Viehz�chter)

o Tigre (31,4%, Moslems; Viehz�chter und Halbnomaden)

o Afar (5,0 %, Moslems; Nomaden, Fischer, H�ndler)

o Saho (5,0%, Moslems; Bauern und Viehz�chter)

o Hedareb oder Beja (2,5%, Moslems; nomadisierende Viehz�chter)

o Bilen (2,1 %, sesshafte christliche Bauern bzw. moslemische Viehz�chter)

o Kunama oder Bara (2,0%, teils Moslems, teils Christen, teils Naturreligionen; sesshafte Bauern, alte matrilineare Kultur)

o Nara oder Baria (1,5%, Moslems; Pflugbauern)

o Raschaida (0,5%, Moslems; Nomaden)

Etwas mehr als die H�lfte der Bev�lkerung sind sunnitische Moslems, gut 40% sind orthodoxe Christen, 5% katholisch oder protestantisch und rund 2% Anh�nger von Naturreligionen. Als offizielle Amtssprachen dienen Tigrinya und Arabisch; die Sprachen der verschiedenen Ethnien gelten aber als gleichberechtigt. Tigrinya (dem Alt-�thiopisch am n�chsten stehende Sprache) und Tigre (Neu-�thiopisch) sind semitische Sprachen. Saho, Bilen, Afar, Gewa sind haschemitische und Nara und Kunama nilotische Sprachen.

Die Geburtsrate ist mit 3.1%, d.h. je 1000 Menschen 31 Geburten, hoch (Weltdurchschnitt 25). Die Kindersterblichkeit liegt bei 7.4%, d.h. von 1000 Geborenen sterben 74 vor dem f�nften Lebensjahr (Weltdurchschnitt 72). Die Lebenserwartung liegt bei 57 Jahren (Weltdurchschnitt 68). 58.6% der Bev�lkerung �ber 15 Jahren (Frauen: 47.6; M�nner 69.9) k�nnen lesen und schreiben (Weltdurchschnitt: 82% - Frauen: 77%; M�nner: 87%).

Politik
Die Politik Eritreas wird von der People's Front for Democracy and Justice (PFDJ), die aus der Befreiungsbewegung Eritrean People's Liberation Front (EPLF) hervorgegangen ist, bestimmt. Ihr Parteivorsitzender, Isayas Afewerki, ist Staatspr�sident, Regierungschef und Ober-kommandierender der Streitkr�fte. Nach wie vor wird Eritrea von einer �bergangsregierung regiert, da die Verfassung, die am 23. Mai 1997 verk�ndet wurde und die die Grundlage zu freien Wahlen bilden sollte, immer noch nicht in Kraft gesetzt wurde. W�hrend der �bergangsphase sind keine Parteien zugelassen. Die noch nicht in Kraft getretene Verfassung sieht ein Mehrparteiensystem vor. Hierzu muss noch ein Parteiengesetz verabschiedet werden. Im Ausland haben sich oppositionelle Gruppierungen gebildet, die auch teilweise im Untergrund in Eritrea t�tig sind.

Eritrea ist in 6 Verwaltungszonen (Zobata) eingeteilt: Debubawi Keyih Bahri (s�dliches Rotes Meer; Hauptstadt: Assab), Semenawi Keyih Bahri (n�rdliches Rotes Meer; Hauptstadt: Massawa), Anseba (n�rdliches Hochland; Hauptstadt: Keren), Gash Barka (westliches Tiefland; Hauptstadt: Barentu), Debub (S�dregion; Hauptstadt: Mendefera), Maekel (Zentralregion; Hauptstadt: Asmara). Landeshauptstadt ist Asmara mit rund 400'000 Einwohnern.

Die Medien sind unter strikter staatlicher Kontrolle, private Zeitungen seit 2001 verboten. Es gibt einen Fernseh- und einen Radiosender sowie zwei Zeitungen (Haddas Eritrea in Tigrinya und Arabisch; Eritrea Profile in Englisch).

Wirtschaft
Eritrea's Wirtschaft basiert haupts�chlich auf Selbstversorgerlandwirtschaft. 80% der Bev�lkerung sind im Ackerbau oder in der Viehzucht t�tig. Trotzdem importiert das Land grosse Mengen an Lebensmittel. Industriebetriebe gibt es kaum. Der Grenzkrieg mit �thiopien (1998-2000) hat die Wirtschaft hart getroffen: 1999 gab es kein Wachstum mehr und im 2000 schrumpfte die Wirtschaft gar um 12%. Die Nahrungsmittelproduktion sank um gut 60%. Die nach wie vor gespannte Lage an der Grenze verhindert eine Demobilisierung und eine Lockerung der staatlichen Wirtschaftskontrolle, was sich negativ auf die Gesamtwirtschaft auswirkt. Das Wirtschaftswachstum liegt aktuell (2007) bei 2%, das Bruttoinlandprodukt (BIP) bei 1'316 Mio us$ (2006) und das Prokopfeinkommen bei 167 us$ (2006). Wichtige St�tze der eritreischen Wirtschaft sind die Zahlungen der Ausland-Eritreer. Grosse Hoffnung wird auf die Ausbeutung von Rohstoffvorkommen (Kupfer und Gold) gesetzt.

Wichtigste Landwirtschaftsprodukte: Sorghum, Linsen, Gem�se, Mais, Baumwolle, Tabak, Sisal; Rinder und Ziegen; Fisch.Wichtigste Industrieprodukte: Nahrungsmittel, Getr�nke, Textilien, Salz, Zement.

Internationale Hilfe: 355.2 Mio us$ (2005)

Aussenverschuldung: 311 Mio us$ (Sch�tzung 2000)

W�hrung: Nakfa (100 cents). 15 Nakfa entsprechen 1 us$

Zeitzone: MEZ + 2h

Nationalfeiertag: 24. Mai (Tag der Unabh�ngigkeit von �thiopien im Jahre 1993)

Die Flagge ist eine Kombination der alten Flagge von 1952 und der der Freiheitsbewegung EPLF. Rot steht f�r das vergossene Blut, blau f�r den Reichtum des Meeres, Gr�n symbolisiert die Landwirtschaft.

Quellen:
CIA World Factbook (www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/)

UN - Human Development Report 2007/2008 (www.hdr.undp.org)

UNICEF - The State of the World's Children 2008 (www.unicef.org/sowc08)

Mebrat Tzehaie - Eritrea (http://home.planet.nl/~hans.mebrat/)

Ausw�rtiges Amt (www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/01-Laender/Eritrea.html)

�