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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0221

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5 Arkk. auf Pf 11. mit Ecksäulchen. Die rom. Strebepfll. (vgl. Kreuz-
gänge am Dom und an der Kreuz-K.) got. verstärkt.
S. Martin. Ehemals Franziskaner-K. Erster Bau 2. H. 13. Jh.
Neubau nach 1466. Flachdecke. Unbedeutend. — Rittergrab-
stein 1479. — Rest eines Kreuzgangs.

S. Paul. Ehemals Dominikaner-K. Jetzt profaniert. 3sch. Hllk.
des sp. 14. Jh. Die Gwbb. nicht zur Ausführung gelangt.
S. Lambert. Pfarr-K. der Neustadt. Beg. 1473 (Inschr. im Chor).
Hllk. mit 3 Sch. und 8 J. Kreuzgwbb. mit '/a kr. Gurten. —
Taufkessel von Messing auf 3 Löwen 1504, der Renss.Deckel
von Hans Meisner in Braunschweig.

S. Jakobi. Beg. 1503, T. 1514, Isch. Bar. Spiegeldecke und bar.
Ausstattung. Kreuztragungsrelief 1546.
S. Magdalena. Gegr. 12. Jh. für büßende Schwestern. Umbau
als got. Hllk., E. 13. Jh., entstellt, ohne Bedeutung. Wichtig der
Schatz. Goldenes Kreuz mit Filigran und Steinen, 50 cm h.,
11. Jh., traditionell auf Bernward zurückgeführt. — 2 Leuchter
aus der Gruft Bernwards, aus einer Legierung von Silber, Kupfer
und Eisen, 45 cm h., schlanker Schaft, mit Astwerk spiralisch über-
zogen, Fuß aus Drachen, hockende und kletternde nackte Menschen,
der Lichtteller von 3 Eidechsen gestützt. Inschr.: Bemwardus . . .
puerttm suum . . . conflare juberat. — 2 andere Leuchter aus
Kupfer, 122 cm h., Oberg.Stil. — Got. Leuchter auf 3 Löwen.
— 2 Schreine für Reliquien des hl. Bernward 1698 und 1751. —
Armreliquiare des 14. und 15. Jh. — Ausgezeichnet schöner
Kelch von Berthold Magerkol 1500.

Hl. Kreuz-K. Ein rom. Bau des 11. Jh. von ungewöhnlicher An-
lage. Ebenso ungewöhnlich der Vorgang beim Umbau des 18. Jh.
Im Lhs. stehen sich eine rom. SSeite und eine bar. NSeite gegen-
über; rom. ist ferner das Qsch. und der Unterbau des Chor-
quadrums, bar. die Chorapsis und die WFassade. Die K. gehörte
einem 1079 von B. Hezilo auf dem Platze einer alten Burg (?)
gegr. Kollegiatstift. Vielleicht als Nachwirkung der ersteren ist
die ungewöhnliche Erscheinung der K anzusehen. Aus den rom.
Bauteilen läßt sich nämlich ein Stück ausscheiden, das älter ist als
der Bau Hezilos. Dies ist der rechts vom WEnde des Msch. in
der Flucht des n Ssch. liegende abgesonderte Raum. Er ist mit
einer Quertonne gedeckt, der entsprechende Abschnitt am WEnde
des Msch. mit einer Längstonne. Ober dem seitlichen liegt eine
Empore, die mit dem mittleren (jetzt Orgelbühne) durch 2 große
Bg. Offnungen verbunden ist. Die sparsamen Profile genau wie an
dem Fragment des Azelinschen Dombaues. — An diesen ältesten
Bauteil schließt sich das von Hezilo errichtete Lhs. Merkwürdig
ist die Beibehaltung der (in Sachsen sonst lange schon außer Ge-
 
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