ZEIT Campus: Herr Ferber, Sie haben mit einem Rockkonzert 230.000 Euro aus dem Asta-Etat verloren. Wie gibt man so viel Geld aus?
Fabian Ferber: Wir wollten Ende 2007 eine der größten Partys machen, die der Bochumer Campus je erlebt hat. Also haben wir für einen Abend die Mensa gemietet und bekannte Musiker engagiert: Juli, 2raumwohnung, Joy Denalane. Als der Kartenvorverkauf nur schleppend lief, haben wir einen Fernsehspot in der Halbzeitpause eines Bundesligaspiels des VfL Bochum geschaltet.
ZEIT Campus: Wann dämmerte Ihnen, dass die Party ein finanzielles Desaster würde?
Ferber: Dass es Verluste geben wird, wussten wir schon vorher, das stand sogar im Haushaltsplan. Ich habe in den Nächten vor der Party trotzdem schlecht geschlafen. Am Morgen danach war klar, dass noch weniger Geld reingekommen war als erwartet. Statt der erhofften 5000 Besucher kamen nur 1300. Das lag wohl am Eintrittspreis von 28 Euro. Den hatten die zuständigen Planer zu hoch kalkuliert.
ZEIT Campus: Sie waren als Asta-Vorsitzender doch der zuständige Planer, fühlen Sie sich nicht für die Verluste verantwortlich?
Ferber: Ich war nicht der zuständige Planer, das war das Planungskomitee, das eigenständig arbeitete. Die Kommunikation zwischen mir und dem Komitee war schlecht. Ich habe erst sechs Wochen vor der Party durch Zufall erfahren, dass wir für die Mensa Miete bezahlen müssen. Viele Referenten wollten Plakate kleben, nur wenige haben es gemacht. Es ist damals ein riesiges Chaos entstanden. Ich hätte auf den Tisch hauen müssen, aber ich war überfordert. Als das Ausmaß der Katastrophe klar wurde, bin ich als Asta-Vorsitzender zurückgetreten.
ZEIT Campus: Angeblich wurden an dem Abend auch Tausende Euro aus der Kasse gestohlen.
Ferber: Das stimmt nicht. Es gab nur Verwirrung, weil die Barkeeper beim Ausschenken vergessen haben, Kassenprotokolle zu führen. Dass man diese Protokolle aber braucht, um nachzuweisen, dass wirklich kein Geld eingenommen wurde, haben sie nicht bedacht.